Wer aufhört besser werden zu wollen, hört auf, gut zu sein.

Hintergrund

In Deutschland ist die physiotherapeutische Behandlung an eine ärztliche Verordnung gebunden. Das Heilpraktikergesetz erlaubt Heilpraktikern, beschränkt auf das Gebiet der Physiotherapie, Behandlungen auch ohne Verordnung durchzuführen, wenn Sie eine entsprechende Zusatzqualifikation vorweisen können.

Kursbeschreibung

Der von uns angebotene Kurs zum Erwerb dieser Zusatzqualifikation beinhaltet, die von den Gesundheitsämtern empfohlenen 42 Zeitstunden mit dem Schwerpunkt der selbständigen Erstdiagnose, 10 Zeitstunden in Rechts- und Berufskunde und eine einstündige Abschlussprüfung.

Nach der erfolgreichen Teilnahme erhält jeder Teilnehmer einen Nachweis über das theoretische und fachliche Wissen für eine fachgerechte Anwendung. Dieser Nachweis dient der Antragstellung über die Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde mit der Berufsbezeichnung „Heilpraktiker beschränkt auf das Gebiet der Physiotherapie“ bei dem jeweiligen Gesundheitsamt.

Die Entscheidung zur Ausübung obliegt dem örtlichen Fachbereich für Gesundheit und erfolgt individuell nach Aktenlage. Die Gesundheitsämter in Niedersachsen verzichten in der Regel auf eine weitere Überprüfung durch einen Amtsarzt, wenn die Zusatzqualifikation folgende Kriterien erfüllt:

• in einer Institution, die z.B. von einem Verband getragen wird, zertifiziert oder akkreditiert ist
• die überwiegend von Ärzten und Juristen vorgenommen wird
• die auf den Gebieten der Rechts- und Berufskunde und der medizinischen Erstdiagnostik erteilt wird
• deren Umfang nach dem folgenden Fächerkatalog mindestens 42 Stunden beträgt
• die zusätzlich mindestens 10 Stunden Rechts- und Berufskunde beinhaltet, sofern diese nicht bereits während der Berufsausbildung vermittelt wurden
• deren erfolgreiche Stoffvermittlung durch einen Abschlusstest im Umfang von mindestens 60 Minuten Dauer bestätigt worden ist

Unterrichtsinhalte

1. Vertiefte Pathophysiologie
2. Kenntnisse über Ursachen, Differentialdiagnose und Komplikationen bei, Erkrankungen des Nervensystems und Erkrankungen des Knochens
3. Kenntnisse über Symptome, Differentialdiagnose und Komplikationen bei ansteckenden Hauterkrankungen, Tumorerkrankungen am Bewegungsapparat, Erkrankungen und Störungen des
   Lymphsystems, Schmerzen und Schmerzsyndromen und akut lebensbedrohlichen Krankheiten
4. Kenntnisse über Folgen und Komplikationen von Immobilität
5. Rechts- und Berufskunde

Referenten

• Dr. Hans Gerbig, Arzt
• Annette Kluss Kossen, Rechtsanwältin
• Karl Liess, Physiotherapeut und Heilpraktiker beschränkt auf das Gebiet der Physiotherapie

Zielgruppe und Zulassungsvoraussetzungen

Die Fortbildung richtet sich an Physiotherapeuten und Osteopathen mit physiotherapeutischer Grundausbildung mit folgenden Voraussetzungen:

• Mindestalter von 25 Jahren
• Abschluss zum/zur staatlich anerkannten Physiotherapeut/-in

Teilnehmerzahl

• Minimum: 10 TN
• Maximum: 26 TN

Förderung

Eine Förderung durch das Förderprogramm IWiN aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Niedersachsen ist möglich (Beantragung bei der Industrie- und Handelskammer).